Lauftreff Knickfööss Köln - Die Geschichte (Teil 15)








Fotos: Wolfgang Kahlke & Andere
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1995 - Stabilisierung auf hohem Niveau

Wer sich ein klein wenig mit Trainingslehre auskennt, der weiß natürlich, dass ein erfolgreiches Ausdauertraining zyklisch aufgebaut ist. Auf Steigerungsphasen folgen Regenerationsphasen und darauf noch weitere Steigerung und wieder Regeneration und so weiter. Dieser Zyklus gilt im Prinzip für die einzelne Einheit, für das Wochenprogramm, für das Monatsprogramm und für das Jahresprogramm. Warum schreibe ich das? Die Ultra Liebhaber unter den Knickfööss, Detlef und Volker hatten sich in Hinblick auf ihre Auftritte beim sehr anspruchsvollen Swiss Alpine Marathon in Davos, bereits im Jahresrhythmus so weit synchronisiert, dass nach dem eher ruhigen Laufjahr 1994 mit ein paar Marathons, aber ohne Ultraveranstaltung, beide nun in 1995 wieder eine Teilnahme in Davos auf der langen Strecke geplant hatten. Mit ihrem Trainingsprogramm zogen sie natürlich auch uns andere mit. Ich hatte mich im neuen Job gut eingelebt und schaffte es bereits wieder vierzehn Mal zum Training mit den Knickfööss. In der Summe kam ich am Ende des Jahres auf 2200 km, mein drittstärkster Wert in den ersten 10 Jahren meiner Laufkarriere. Der Detlef bewegte sich nach meiner Erinnerung eher im Bereich 4500 km im Jahr, damit er mit einem guten Gefühl seine Wettkämpfe angehen konnte. Legendär sind seine Trainingseinheiten um die Dhünntalsperre, die er mindestens ein Mal wöchentlich absolvierte. Auf seine Strecke von 32 km mit unzähligen Höhenmetern, die er dazu entwickelte gehe ich in späteren Jahren noch ein. Eine weitere schöne Trainingseinheit aus diesem Jahr, darf nicht unerwähnt bleiben. Am Karfreitag nahm ich das erste Mal am berühmten Karfreitagslauf von Erich Tomzig teil. Detlef, Volker, ich und weitere 9 Läufer und 7 Läuferinnen fuhren mit dem Bus ins Bergische Land. Auf einer recht anspruchsvollen Strecke von etwa 30 km liefen wir in knapp drei Stunden durch das Eifgenbachtal bis nach Dhünnwald zum Vereinsheim von Erichs Club, wo schon ein tolles Buffet vorbereitet war, ein tolles Erlebnis. Aus diesem Jahr muss auch das schöne Trainings-Foto vom Fühlinger See (oben links) stammen.

Doch nun zu den Wettkämpfen in diesem Jahr. Ich startete schon Mitte Januar und war als Einstieg ins Jahr ganz zufrieden mit den zwei Läufen (10 km in 42:36 und 15 km in 1:06:15) der Refrather Winterlaufserie, die ich mitmachen konnte. Der Jörg beschränkte sich auf 4 Marathons mit einer Topzeit von unter 3:10:00 bei seinem ersten Auftritt in Antwerpen. Als Frühjahrsmarathon hatten Detlef und ich Hamburg vorgesehen. Allzu viele Wettkämpfe wurden von uns in diesem Jahr vorher nicht besucht. Ich startete das Jahr mit einem 15 km Lauf im Rahmen der Refrather Winterlaufserie. Der Zündorfer Halb-Marathon Anfang April war für die Tempohärte vorgesehen und wurde vom Detlef und mir auch entsprechend genutzt. Nur 8 Sekunden von einander getrennt rasten wir knapp über 1:30:00 ins Ziel. Hamburg konnte kommen. Vor, während und nach dem Hanse Marathon am 30. April des Jahres konnten wir uns über schönes sonniges Wetter freuen. Detlef erreichte tolle 3:20:43 bei seinem ersten Auftritt in der AK 50 und auch war froh das ich mit 3:26:42 mal wieder unter 3:30:00 bleiben konnte.

Ich hatte in der Läuferszene schon viel positives über den Rosellener Abendlauf bei Neuss gehört. Zwei Wochen nach Hamburg trat ich dort beim Halb-Marathon an, und war sehr froh, mit 1:29:48 mal wieder eine psychologische Barriere unterboten zu haben. Am selben Wochenende startete der Volker wiederholt in Hannover und zeigte sich mit 3:15:23 in sehr guter Form, in Hinblick auf . Der Detlef holte sich in Straberg und über die 44,5 km von Schmallenberg die finale Form.

Für beide sollte dieses Jahr die Streckenbestzeit bringen. Die Gisela war auf einer anderen Strecke mit dabei. Das Wetter zeigte sich diesmal viel freundlicher für die zwei. Ausreichend Sonnencreme und Kühlung war bei den vielen Stunden im Hochgebirge unerlässlich. Beide liefen gemeinsam ins Ziel und konnten später über viele bleibende Erlebnisse berichten. Die gute Form konnte der Volker bis in den Herbst konservieren und für zwei weitere erfolgreiche Marathon Auftritte nutzen. Zwei Wochen nach Davos lief er mit dem Jörg den schweren Monschau-Marathon, wo beide mit sehr guten 3:38er Zeiten ins Ziel kamen. Ende Oktober startete der Volker dann ein weiteres Mal in Echternach, wo er hervorragende 3:23:54 erzielte.

Bei mir lag der Schwerpunkt in der zweiten Jahreshälfte mehr auf den kürzeren Strecken. Beim 15. Brückenlauf über 15 km war das Ziel, unter die ersten 500 Läufer zu kommen und damit auch in den Express. Das gelang mir, trotz veränderter Streckenführung, mit 1:03:54 als 409. Läufer, ganz gut. Im Oktober klappte es dann auch mit der 10. Teilnahme am Nürburgring-Lauf über die "Große Schleife" von 23,8 km. Diesmal war auch der Detlef wieder dabei und seine Aufzeichnung der km Abschnitte deckt sich genau mit dem Höhenprofil der Strecke, was beweist das der Detlef seine Kraft schön gleichmäßig eingesetzt hatte. Bei mir fehlte hinten heraus die Ausdauer und mit der 10. Teilnahme war für mich das Thema Nürburgring dann auch erledigt.

Nach etwas Tempotraining mit der Buchenhöhe in Kerpen, folgten für mich noch zwei 10 km Rennen. Der Hubertus-Lauf in Bergheim führte auf flacher Strecke an der Erft entlang. Die Zeit war okay aber nicht ganz befriedigend. Knapp zwei Wochen später beim "Urbach" lief es schon besser und ich konnte das Laufjahr beruhigt ausklingen lassen. Auch das nächste Jahr war dann wieder von Trainingsfleiß geprägt, aber das Alter forderte so langsam seine ersten Tribute.



Fotostrecke der Geschichte Die 28 Wettkampfergebnisse des Jahres

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