Lauftreff Knickfööss Köln - Die Geschichte (Teil 16)





Fotos: Wolfgang Kahlke & Andere
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1996 - Erste Alters-Erscheinungen

An dieser Stelle kann ich es nicht vermeiden auch mal über das Thema Laufen und Alter zu schreiben. Da ja beim Laufen die erbrachte Leistung sehr neutral über die Zeit gemessen wird, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die Laufzeiten irgendwann mit den Jahren naturgemäß langsamer werden. Man kann versuchen so hart wie möglich dagegen anzutrainieren, aber irgendwann muss man den Tatsachen in die Augen sehen. Das ist dann auch gar nicht so schlimm, denn es gibt ja aus diesem Grund die Altersklassen. Wenn man sich nun in dem jeweiligen 5-Jahres-Intervall vergleicht, dann stellt man bald fest, dass sich im Vergleich zu den Alterskollegen gar nicht so viel geändert hat. Für mich bedeutete das in 1996 mit meinen 39 Jahren, dass ich ein durchschnittlicher Läufer in der AK35 war, so wie ich zu Beginn ein durchschnittlicher Läufer in der MHK gewesen war. Der Detlef war ja schon im Vorjahr als erster von den Knickfööss in M50 eingetreten und erzielte abermals tolle, überdurchschnittliche Leistungen, wie wir gleich sehen werden.

Unser Trainingstag war selbstverständlich der Donnerstag, wo üblicherweise die Fährenrunde gelaufen wurde. Außer dem Detlef, Volker und Peter war der Bernd häufig mit dabei und auch ich schaffte es schon wieder 16 mal zum Training, da ich im Laufe der zweiten Jahreshälfte wieder nach Merkenich in den Testing Bereich zurück migrierte.

Für die herausragenden Leistungen dieses Jahres bei den Wettkämpfen sorgte eindeutig der Detlef. Vor dem Königsforst Marathon hielten wir uns alle nicht mit Wettkämpfen auf. Detlef und ich liefen dann dort "quasi" eine lange Einheit, die sowohl für den Detlef (3:38:21), als auch für mich (3:36:23) sehr gut verlief. Zwei Wochen später folgte dann der "ernsthafte" Marathon für den Volker, Pete und mich in Hannover, diesmal als 2 Runden ausgetragen. Der Volker lief hier mit 3:19:52 wiederholt unter der 3:20 Grenze. Das meine 3:35:50 nur knapp unter der Königsforst-Zeit blieben, fand ich etwas enttäuschend. Auch der Pete lief mit 3:43:09 routiniert zu Ende. Eine Woche später stand der Detlef wieder mal in Hamburg im Startblock und rannte auch erneut schneller als 3:30 über die Strecke. Es war in 1996 eine Laufzeit von exakt 3:28:44. Zwei Wochen später stellte er im Nachgang die immer noch aktive 10 km Bestzeit unseres Lauftreffs in der AK 50 auf. Beim Hander Volkslauf wurden 40:38 protokolliert. Mein zweites Antreten beim Halb-Marathon in Rosellen fühlte sich ganz gut an und die Ausdauer reichte für eine Zeit von 1:32:52. Ich gönnte mir erst Mal eine Pause bis zum Herbst.

Für den Detlef ging es jetzt erst richtig los. Mit dem Volker trat er Mitte Mai abermals beim Rennsteiglauf an, diesmal über 67 km und viele Höhenmeter. Detlef war deutlich schneller, als vor 6 Jahren und erreichte das Ziel in 6:28:30. Der Volker absolvierte seine Streckenpremiere kurz dahinter in 6:38:40. Detlefs sehr strammes Programm mündete an den folgenden 3 Wochenenden zuerst in seiner persönlichen Halb-Marathon Bestzeit, die er in Straberg mit 1:29:36 erzielte. Eine Woche später startete er noch mal bei einem Halb-Marathon, diesmal in Ochtendung, wo es noch zu 1:38:17 reichte. Den Abschluss dieses anspruchsvollen Frühjahrs-Programms bildete der Lauf in Dernau über 20 km, der berüchtigt ist für seine sehr steilen Anstiege aus dem Ahrtal heraus und für den Detlef in 1:32:20 endete. Somit konnten wir uns im Sommer darauf konzentrieren, die deutsche Fußball Nationalmannschaft für den Sieg bei der Europameisterschaft in England zu feiern.

Der Jörg beließ es in diesem Jahr bei drei Marathons, die Nacht von Flandern, Monschau und Echternach. Der Bergland-Bewohner Detlef scheute weiterhin nicht die Höhenmeter und startete erneut in Schmallenberg und mit dem Jörg in Monschau sowie bei der Sengbachtalsperre. Eine flache Streckenpremiere absolvierten wir gemeinsam Ende September. In Hinblick auf den Start in Echternach fiel uns der städteverbindende Lauf Wesseling-Bonn-Wesseling über 30 km ins Auge. Drei Wochen vor dem Marathon lag der Zeitpunkt gut für eine "lange" Einheit. Es sollte über die Jahre nicht der einzige Start bleiben. Der ungewöhnliche Zeitpunkt am Samstag Nachmittag, wenn die Bundesliga Spiele laufen und die spektakuläre Streckenführung gefielen uns. Wir liefen uns auf das gewünschte Marathon Tempo ein, ich mit 2:26:02 und der Detlef mit 2:27:42.

Nun war alles angerichtet für den Echternach Marathon. Mit Detlef, Volker, Jörg und mir waren vier Knickfööss, zudem Hermann Levermann aus dem erweiterten Kreis, sowie Laufkollegen von mir aus Kerpen, am Start. Bei der ersten Runde um den See war ich noch mit dem Hermann unterwegs, der in der Vorwoche in Frankfurt knapp über 3:30 gelaufen war. Es war nicht mein Tag, denn nach 25 km konnte ich das Anfangstempo nicht mehr halten. Als mich der Hermann dann noch im Zielkanal bei 3:38:05 überholte war der Tag endgültig perfekt. Der Volker war auch an diesem Tag mal wieder der schnellste von uns und kam mit 3:29:17 ins Ziel. Damit war für uns alle das Wettkampfjahr beendet. Das nächste Jahr sollte eine Menge Veränderungen für unsere Laufgruppe bereit halten.



Fotostrecke der Geschichte Die 25 Wettkampfergebnisse des Jahres

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