Fotos: Wolfgang Kahlke & Andere
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1988 - Der Trend geht zum Zweit-Marathon
In den ersten Monaten des Jahres 1988 war es nicht besonders kalt, fast nie unter dem Gefrierpunkt. Diese Wetterbedingungen spielten unseren Trainingsplänen in die Karten. Mittlerweile waren wir ja eine etablierter Teil der lokalen Laufszene und stimmten schon zu Beginn des Jahres unsere Wettkampfpläne ab. Der Trend ging eindeutig zum Zweit-Marathon, der erste im Frühjahr und der zweite im Herbst. Um im Frühjahr vernünftige Leistungen abzuliefern, musste das Training schon ab dem Januar hochgefahren werden. Als Standardstrecke am Donnerstag schälte sich schon im Januar eine 18-km Runde heraus. Der Parkplatz am Strandbad des Fühlinger Sees war unser Treffpunkt. Von hier ging es meist im Uhrzeigersinn über die Fährenrunde und dann noch einmal um den See. Außer dem harten Kern waren auch der Hubi und Ralf Baars schon mal dabei. Detlef und Pete nahmen im Frühjahr an einem Staffelauf von Köln nach Saarlouis teil, den die Kölner Lauflegende und Ford-Mitarbeiter Erich Tomzig organisiert hatte. Ich konnte leider nicht teilnehmen, hörte dann aber im Training von der hervorragenden Organisation dieser anspruchsvollen Veranstaltung, inklusive einheitlichen Trikots, wie man auf dem Foto links sehen kann. So war jedenfalls eine stabile Grundlage für die ersten Wettkämpfe des Jahres gelegt.
Die Teilnahme am Königsforst Halb-Marathon gehörte mittlerweile zum festen Vorbereitungs-Programm. Spitzenzeiten waren hier wegen der anspruchsvollen Topographie nicht zu laufen, aber der Trainingseffekt ist sehr gut. Damals wurde noch häufiger die 15 km Strecke angeboten, so auch auf einer schönen Runde um den Baldeney-See in Essen. Mit einer Zeit von 1:03:50 konnte ich meine Bestzeit auf der Strecke noch mal verbessern, ein verheißungsvoller Start ins Wettkampfjahr. Detlef nahm auch im April als erster Knickfööss erfolgreich am "Dauerlauf im Severinsviertel" teil, ein kölscher Klassiker. Ende April, zwei Wochen vor dem München Marathon trafen wir uns alle Sinnersdorf (s. links), um am Halb-Marathon des Pulheimer SC durch den Stommeler Busch teil zu nehmen. Es war ein schöner ebener Waldlauf, der gute Zeiten erlaubte. Hier war für mich die nächste Bestzeit von 1:31:13 fällig. Durch diese Auftritte wollten wir uns jedenfalls die Tempohärte für den nächsten Marathon holen.
Am 08. Mai 1988 hatten sich dann Detlef, Volker, Pete und ich im Olympiapark München getroffen. Bei bestem Sommerwetter erfolgte der Blockstart zum München Marathon. Wir alle hatten uns was vorgenommen, von der vorsichtigen Herangehensweise der ersten Auftritte hatten wir uns gelöst, hohes Risiko war angesagt. In Zahlen ausgedrückt bedeutete das z.B. ein Tempo von 4:32 pro Kilometer bis Strecken-Kilometer 25. Dann lernten wir alle den "Mann mit dem Hammer" kennen, der eine mehr der andere weniger. Der Pete hatte an diesem Tag die beste Renneinteilung und raste nach 3:20:16 auf der Tartanbahn des Olympiastadions über die Ziellinie. Wir liefen hier alle im Bereich unserer persönlichen Bestzeiten, lernten aber auch, wie schmerzhaft die letzten Kilometer werden können, wenn man es zu Beginn tempomäßig etwas übertrieben hat.
Die gute Form nahmen Detlef, Pete und ich dann knapp drei Wochen später zum Halb-Marathon im Walddorf Straberg mit. Hier pulverisierten wir alle drei unsere bisherigen Bestzeiten. Nur durch 19 Sekunden getrennt sprinteten wir über den Aschenplatz der Straberger ins Ziel. Die magische Grenze von 1:30:00 verfehlten wir hier noch knapp, aber demonstrierten eine sehr ordentliche Mannschaftsleistung.
Im Sommer wurde eine schöpferische Pause mit wenigen Kilometern und ohne Wettkämpfe eingelegt. Wir vertrieben uns die Zeit unter anderem mit einer Teilnahme am Girling-Rennrad-Cup auf der Nordschleife. Bei mir reichte es für zwei Runden und eine bis heute stehende Höchstgeschwindigkeit von über 90 km/h auf dem Rennrad. Volker schaffte drei Runden, ehe wir in Fachgespräche mit Rudi Altig verwickelt wurden. Unser Hauptziel im Herbst war die erste Teilnahme am Frankfurt Marathon. Als Aufbauwettkämpfe stand z.B. bei mir der Duisburg Marathon in moderatem Tempo und der Nürburgringlauf in neuer Bestzeit auf dem Programm. Genau zwei Wochen nach dem Nürburgring starteten wir in Frankfurt. Der Volker hatte sich offensichtlich optimal vorbereitet und knackte als erster Knickfööss die 3:15:00 Marke für den Marathon. Beim Pete 3:43:50 und mir 3:34:06 war es eher durchwachsen.
Am Buß- und Bettag 1988, beim Lauf um Schloss Röttgen, sollte dann aber für den Volker und mich noch ein Höhepunkt folgen. Bei optimalen Bedingungen stürmten wir über die 10 km Strecke. Damals war das noch eine Runde, die mitten in Porz endete. Wir hatten beide gute Beine an dem Tag und erzielten mit 39:30 (Volker) und 39:45 unsere 10 km Bestzeiten, die noch bis heute Bestand haben. Ein gutes Lauf Jahr neigte sich dem Ende zu, das ich mit meinem ersten Auftritt beim Heide-Silvesterlauf der TUS RRH Köln beendete, es sollte nicht das letzte Mal sein. Insgesamt sind für dieses Jahr 22 erfolgreiche Wettkämpfe in unserer Datenbank dokumentiert.
Fotostrecke der Geschichte
Die 22 Wettkampfergebnisse des Jahres
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