Lauftreff Knickfööss Köln - Die Geschichte (Teil 9)










Fotos: Wolfgang Kahlke & Andere
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1989 - Erweiterung und Wieder-Vereinigung

Mit dem Beginn des Jahres 1989 sollte die Laufgruppe nun in mehrerlei Hinsicht eine neue Entwicklungs-Phase erreichen. Erfreulicherweise vergrößerte sich das Team. Mit Hubi Kunze, Jörg Kühn und Ralf Baars kamen neue Läufer dazu, die gelegentlich beim Training mitmachten und auch bei Wettkämpfen für uns liefen. Die zweite Neuerung war unser erster Staffellauf. Bis hierhin waren wir zwar häufig gemeinsam, wenn auch als Gegner, bei Wettkämpfen angetreten. Nun hatten wir uns das erste Mal entschlossen, als Team beim Staffellauf "Rund um Pulheim" anzutreten. Hierbei handelte es sich um die Nachfolgeveranstaltung des legendären Staffellaufs "Rund um Köln", beide durch unseren sehr rührigen Arbeits- und Lauf-Kollegen Erich Tomzig organisiert. Die Videos hinter den Links zeigen das erste Knickfööss Pulheim Staffelteam, gebildet aus dem Pete, mir, Hubi und Detlef beim Einsatz (auch mein späterer Vereins- und Skatkollege Hermann war hier schon mit einer hervorragenden Halb-Marathonzeit von 1h 20' im Einsatz. Der Hubi war ja immer wieder mal beim Training dabei, aber zu diesem Zeitpunkt sportlich noch mehr Fußballer. Wie man links sieht hatten wir unseren Spaß und konnten auch eine ordentliche Mannschaftsleistung abliefern.

Der zweite auffällige Aspekt dieses Laufjahres war die ausbrechende Sammelleidenschaft, speziell für Marathonläufe. Hatten wir uns in 1986 noch auf einen Marathon pro Jahr beschränkt und dann auf zwei gesteigert, so erreichten wir am Ende von 1989 in insgesamt 20 Marathons das Ziel. Mit dem Jörg stieß im Laufe des Jahres ein ambitionierter und schneller Mann zu uns, der es auf fünf Marathons brachte, wie auch der Volker. Ich kam viermal ins Ziel und der Detlef und Pete je dreimal. Wir waren alle im besten Ausdaueralter und gewillt die persönliche Leistungsfähigkeit voll auszureizen. An Grenzen waren wir noch nicht gestoßen, die Bestzeiten purzelten weiter in dieser Saison.

Den Königsforst Halb-Marathon spulten wir ohne besondere Vorkommnisse ab, dann folgte Ende April der Zonser Halbmarathon, eine bekannt flache und schnelle Strecke. Es war ein sehr windiger Frühlingstag und wie gaben richtig Gas! Der Volker und ich bildeten eine Kampfgruppe, aus der sich keiner entscheidend absetzen konnte. Beim Ziel-Einlauf auf der Zonser Aschenbahn hatte ich die Nase vorn, für uns beide sollte es die schnellste Halbmarathonzeit bleiben. Die neue Bestzeit von 1:27:42 freute mich sehr, der Volker lag knapp, nur fünf Sekunden, dahinter. Beide hatten wir dabei auch das erste Mal die 1:30:00 Grenze geknackt. Dem Detlef (s. links beim Einlauf) sollte dies auch noch gelingen, allerdings erst 7 Jahre später und in der AK 50!

Der erste Staffellauf zum Jahresbeginn hatte uns gefallen, also sahen wir uns um, was der Veranstaltungskalender noch in dieser Richtung anbot. Wir stießen auf den DKV-Knubbellauf über 15 km, den wir Anfang Mai in der Besetzung Detlef, Pete, Hubi, Wolfgang und Erich in 1:07:25 und bester Laune absolvierten. Die riesige handgemalte Urkunde ist leider bei Umzügen verschwunden. Kurze Videos dokumentieren das Volker und Peter zu Pfingsten bei heißem Wetter in Titz-Jackerath beim Halbmarathon erfolgreich unterwegs waren. Außer der Lauferei reizten uns auch andere Ausdauersportarten. Wie man links sehen kann, waren wir auch schon mal als Trainingsergänzung, im extravaganten Outfit auf den guten Stahl-Rennrädern (heute übrigens wieder hochmodern), im Bergischen Land unterwegs.

Doch nun zurück zu den Marathons des Jahres. Etliche Strecken-Premieren standen diesmal auf dem Programm. Im Mai tauchten Volker, Pete und ich zum Hitzemarathon in Hamburg auf, wobei der Volker sich mit 3:16:37, sehr gut angepasst zeigte. Im Juni waren der Detlef und Pete in Bonn im Regen und ich in Menden wieder bei Hitze unterwegs. Dies erweiterte unsere Erfahrungen im richtigen Umgang mit den angebotenen Getränken. Der harte Kern (Detlef, Volker, Pete und ich) hatte sich im August dann für eine neue Herausforderung entschieden, den berüchtigten Monschau Marathon. Wir hatten großen Respekt vor diesem Landschaftslauf mit den mehr als 700 Höhenmetern, und gingen den Parcours vorsichtig an. Im Endeffekt kamen wir dann alle gut über die wunderschöne und anspruchsvolle Strecke, und sollten ihr auch treu bleiben.

Der Herbst konnte kommen und hielt zwei bedeutende Ereignisse für uns bereit. Völlig überraschend kam es durch eine glückliche politische Gemengelage zur Wiedervereinigung der BRD mit der DDR, ein Ereignis, das uns bis heute noch nachhaltig in Atem hält. Etwas weniger von der Öffentlichkeit bemerkt, fand zur gleichen Zeit die erste Ford-Marathon Meisterschaft statt. Erich Tomzig (3. von links) hatte uns im Saarland zum Grenzlandlauf in Überherrn angemeldet. Von den Knickfööss war, wie schon in Monschau, der bergerfahrene Detlef in 3:22:19 wieder der schnellste. Der Volker und Pete folgten mit guten Leistungen, ich musste das erste Mal in meinem Leben bei einem Marathon aussteigen, die drei Wochen Urlaub auf Kreta ohne Trainingsläufe, waren wohl doch keine optimale Vorbereitung gewesen! Das nächste Schlüsselerlebnis hatten der Volker und ich im Oktober. Den Nürburgringlauf wollten wir nur mit angezogener Handbremse laufen, was nur bedingt gelang, die Zeiten waren doch recht ordentlich. Schon eine Woche später standen wir in Essen am Baldeney-See bei optimalen Bedingungen am Start des Marathons. Bis 30-35 km erging es uns noch recht gut, doch dann wurde schmerzhaft deutlich, dass die Energiespeicher noch nicht wieder richtig voll waren. Die 3:33:50 erwiesen sich zwar letztlich als meine beste Marathonzeit dieses Jahres, aber der Einbruch auf den letzten Kilometern war schon sehr heftig, der Volker lief zwar in 3:31:40 noch schneller, aber ihm war es während und nach dem Lauf auch nicht besser ergangen als mir. Diesen Fehler haben wir dann nicht noch mal begangen. Am Buß- und Bettag folgte dann noch der übliche Auftritt in Schloß Röttgen, wobei ich nochmals die 40 Minuten auf 10 km unterbot, ein angenehmer Jahresabschluss des Wettkampfjahres (s.u.). Für das folgende Jahr hatten sich einige von uns nun den Ultra Bereich ins Auge gefasst.



Videogalerie mit 10 Videos aus dem Jahr 1989
Fotostrecke der Geschichte
Die 35 Wettkampfergebnisse des Jahres

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