Lauftreff Knickfööss Köln - Die Geschichte (Teil 7)










Fotos: Ralf Baars & Wolfgang Kahlke
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1987 - Bestzeiten laufen

Nachdem wir alle mehr oder weniger gut vorbereitet beim ersten Marathon das Ziel erreicht hatten, stellte sich nun die Frage, wie es weiter geht. Im kalten Beginn des Jahres 1987 trafen wir uns nun sehr regelmäßig donnerstags nach der Arbeit am Fühlinger See um gemeinsam etwas für die Ausdauerhärte zu tun. Unsere Standard-Runde führte uns zu der Zeit meist in den Nordpark und danach über die Grünanlagen nördlich von Chorweiler zurück zum See. An diesem waren wegen des hohen Wasserstands die meisten Wege und Brücken nicht nutzbar. Ab März tauchte dann immer häufiger die beliebte Worringer-Bruch-Runde im Programm auf, die je nach Variante 25 bis 28 km lang sein konnte.

Ende März sollte dann die Wettkampfphase wieder mit dem Königsforst Halbmarathon beginnen. In diesem Jahr war der "Halbmarathon" leider nur 14,3 km lang. Am 18. Januar hatte der Orkan Kyrill weite Teile Nordeuropas verwüstet, so auch den Königsforst. Die Organisatoren stellten eine verkürzte Strecke zur Verfügung. Den Zweck, die Tempohärte unter widrigen Bedingungen zu stärken, erfüllte dies allemal. Das Training von Detlef, Pete und mir war auf den Bremen Marathon ausgerichtet, der am 3. Mai 1987 terminiert war. Uns allen war die Endphase der Premieren-Marathons noch als sehr schmerzhaft in Erinnerung geblieben. Deshalb hatten wir nun mit deutlich mehr langen Läufen etwas mehr für die Ausdauerhärte getan.

Zusammen mit dem befreundeten Läufer Ralf Baars, der uns als Fotograf und moralische Unterstützung begleitete, traten wir die Reise nach Bremen zum Marathon durch Stadt und Land an. Um es vorweg zu nehmen, alle drei haben wir uns zeitlich deutlich verbessert. Zwischen 11 und 18 Minuten waren wir schneller als beim ersten Mal. Detlef und ich knackten wider Erwarten die magische 3:30:00 Grenze. Noch heute habe ich sehr gut das euphorische Gefühl auf der Rückfahrt in Erinnerung, vollgepumpt mit Adrenalin und Glückshormonen. Das Rennen lief noch mal vor dem inneren Auge ab und es tauchte die Frage auf, ob diese Zeiten überhaupt noch mal zu toppen sind. In der unserer damaligen Lieblingszeitschrift "Marathon" wurde unser Auftritt freundlich erwähnt. Der Volker startete zwei Wochen später in Wesseling bei einem Marathon und erreichte mit 21 Minuten Verbesserung, gegenüber der Premiere, den größten Sprung nach vorne.

Eine gute Basis war gelegt und die folgenden Monate waren geprägt von der Jagd nach neuen Bestzeiten auf den von uns favorisierten Langstrecken. Am "Tag der deutschen Einheit", der damals noch auf dem 17. Juni lag, waren Pit und ich in Düsseldorf beim dortigen Brückenlauf unterwegs. Natürlich wurden die Vorjahreszeiten pulverisiert. Zum Kölner Brückenlauf zwei Monate später, war dann der gesamte harte Kern (Detlef, Volker, Pit und ich) am Start. Das erklärte Ziel war es, unter die ersten 500 zu kommen, die dann am Tag darauf auf einer Sonderseite im Express erwähnt wurden. Die Leistungsdichte im Team wurde immer enger (innerhalb von 33 Sekunden kamen wir auf den Rängen 451 bis 478 ins Ziel), wie auch der freie Raum auf der Strecke. Die Kölner Strecke war insgesamt schwieriger und enger als die in Düsseldorf, was die etwas schwächeren Zeiten mehr als erklärt.

Jeder von uns entwickelte nun seine persönlichen Vorlieben und Lieblingsstrecken. So zog es den Detlef wieder nach Duisburg zur Wiederholung des Marathons, diesmal mit seinem Nachbarn Mombauer. Pit und ich waren als Fans an der Strecke. Wie man sieht, lief der Detlef wiederum wie entfesselt und konnte sich auch beim dritten Marathon, nun auf 3:25:36 verbessern. Zum Nürburgringlauf im Oktober waren dann wieder alle vier am Start. Zusätzlich zur Einzelwertung konnte man sich hier als Mannschaft melden. Dieser wunderschöne Lauf war nun schon fast Routine, er sollte uns aber noch etliche Jahre regelmäßig begleiten, doch dazu später mehr.

Mich zog es im Herbst noch mal in den Königsforst zu einem anderen Klassiker, den es auch heute noch gibt. Der Refrather Herbstlauf wird immer noch auf derselben ca. 7 km langen und welligen Runde ausgetragen. So kam ich noch zu dem Halb-Marathon, den ich eigentlich im März laufen wollte. Den Volker und Peter zog es von einer Metropole zu nächsten. Nach Berlin war nun New York an der Reihe. Wegen der sehr schwierigen Strecke war hier keine Zeitverbesserung zu erwarten. Dafür haben die zwei viele lebhafte Impressionen und Erfahrungen mitgenommen, über die wir uns in den nächsten Trainingsläufen austauschen konnten. Den Detlef zog es bereits zum zweiten Mal zum sehr schwierigen Halb-Marathon um die Sengbachtalsperre, ganz in der Nähe seines Wohnorts. Zum Abschluss des Laufjahres suchten der Pit und ich dann am Buß- und Bettag noch eine andere neue Erfahrung, ein Rennen über 10 km. Unter 15 km waren wir ja vorher noch gar nicht an den Start gegangen. Nun war das erste Mal 10 km "knallen" angesagt. Die Zeiten um die 41 Minuten waren für den ersten Versuch in Ordnung, Verbesserungspotential war vorhanden und die Strecke blieb in unserem Programm.



Fotostrecke der Geschichte Die 27 Wettkampfergebnisse des Jahres

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